Sicherheit im Alter
Großen Erfolg hatte die CDU Oftersheim mit ihrer jüngsten Veranstaltung im laufenden Wahlkampf“, schreibt Vorsitzender Benno Müller in einer entsprechenden Pressemitteilung der Partei.
Müller hieß im Bistro des Kleintierzuchtvereins fast 50 Gäste willkommen. Offensichtlich sei das Thema „Sicherheit im Alter“ für ältere Menschen interessant. „Möglich aber auch, dass der eine oder andere gespannt auf den Referenten des Nachmittags war, den ehemaligen Polizeipräsidenten Gerhard Regele, der für den Gemeinderat kandidiert. Dieser verstand es sehr gut, die Informationen mit persönlicher Erfahrung zu verknüpfen. Und so blieb die Aufmerksamkeit während des gesamten Vortrags hoch.“
Viele würden Menschen kennen, bei denen eingebrochen worden ist. „Da war es interessant, zu welcher Zeit Einbrecher hauptsächlich unterwegs sind. Aber auch zu hören, dass jeder Einzelne viel beitragen kann, damit es ihn nicht trifft.“ Anschaulich schilderte Regele das Gefahrenpotenzial eines gekippten Fensters. „Es ist für einen Kriminellen praktisch ein offenes Fenster.“ Nachdenklich wurde so mancher Zuhörer, als der Experte erklärte, welche Folgen auftreten könnten, wenn Menschen es psychisch nicht verkrafteten, dass Einbrecher in der Wohnung waren.
Als Wahlkämpfer versprach Gerhard Regele: „Wenn ich in den Oftersheimer Gemeinderat gewählt werde, setze ich mich dafür ein, dass – bis zu einem Maximalbetrag – auch hier 20 oder 25 Prozent Zuschuss bei privaten Sicherungsmaßnahmen in der Wohnung gewährt werden.“
Vorsicht vor Trickbetrug
Ein durch Trickbetrug werde gerade Älteren übel mitgespielt. Vom Enkeltrick hatten die meisten schon gehört, waren aber doch erschrocken, mit welcher primitiven Masche Kriminelle die Schwäche oder Hilfsbereitschaft eines alten Menschen ausnutzten. Geradezu tragisch könne es enden, wenn Betrogene aus Scham schwiegen, da sie sich nicht trauten, Anzeige zu erstatten. „Es ist auch nicht leicht, den Angehörigen zu erzählen, dass der Familienschmuck, den man ihnen schon versprochen hatte, nun fort ist“, führte Regele aus. Selbst wenn die Versicherung den eigentlichen Schaden erstatte, sei der ideelle Verlust von etwas Persönlichen oft nicht zu ersetzen. In einer Vielzahl von Fällen sei der Wert dessen, was gestohlen wurde, nicht so hoch wie der angerichtete Sachschaden.
Der Referent hatte auch guten Rat. Es gäbe in Heidelberg und Mannheim kriminalpolizeiliche Beratungsstellen, die jeder Bürger ansprechen könne. „Ein Beamter kommt gerne und berät vor Ort. Der Besuchte erhält ein schriftliches Protokoll mit der Beschreibung von erkannten Schwachstellen und Vorschlägen, wie durch qualifizierte Betriebe Abhilfe geschaffen werden kann. Dann kann man immer noch entscheiden, ob oder was man in Auftrag geben möchte.“
Gerhard Regele benannte aber auch konkret Forderungen der Polizei, damit diese ihre Arbeit machen kann. Es brauche genügend Beamte und die Ausrüstung müsse angemessen sein. Wichtig sei aber auch das notwendige gesetzliche Instrumentarium. Regele erinnerte an die früher üblichen monatlichen Telefonabrechnungen. Nach den meisten Verträgen waren die Gebühren verbrauchsabhängig zu entrichten. Als Nachweis hatte die Abrechnung die Einzelverbindungsnachweise aufgeführt. Kein Mensch habe sich dadurch überwacht gefühlt. „Nun gibt es seit über 20 Jahren ein politisches Hickhack um die sogenannte Vorratsdatenspeicherung“, schreibt die CDU. „Für die polizeiliche Ermittlungsarbeit wäre es jedoch ein großes Plus, könnte sie auf drei, besser sechs Monate lang gespeicherte Telefonverbindungsnachweise zurückgreifen.“
Auf Fragen der Anwesenden ging der Referent abschließend ebenfalls noch ein.