CDU Gemeindeverband Oftersheim

Ungerechtigkeit als brennendes Thema

Landtagsabgeordneter Andreas Sturm besucht Religionskurs an der Carl-Theodor-Schule

Schwetzingen. Der katholische Religionskurs in Klasse 10 von Linda Deinzer-Schlegel an der Carl-Theodor-Schule Schwetzingen beschäftigte sich in den letzten Wochen mit dem Thema Ungerechtigkeit. Ungerechtigkeit hat viele Facetten, aus diesem Grund wurde der CDU-Landtagsabgeordnete in den Kurs eingeladen, um über sein Tätigkeitsfeld zu berichten. Sturm gehört seit dem Jahr 2021 dem Landtag an und ist dort in zwei seiner drei Ausschüsse besonders mit dem Thema Ungerechtigkeit konfrontiert: im Bildungsausschuss und im Sozialausschuss.

Andreas Sturm MdL in der Carl-Theodor-Schule Schwetzingen.Andreas Sturm MdL in der Carl-Theodor-Schule Schwetzingen.

"Eines der zentralen Anliegen ist es, die Bildungsungerechtigkeit zu bekämpfen", so Sturm. Nach der aktuellen Bildungsstudie erreichen in der 3. Klasse ein Fünftel der Schülerinnen und Schüler die Mindeststandards in Lesen, Rechtschreibung und Mathematik nicht. Diese Ergebnisse sind maßgeblich auf die sozialen Unterschiede zurückzuführen.

Laut Sturm sei es deshalb nun entscheidend, Chancengerechtigkeit herzustellen, indem die Landesregierung ein Paket zur frühkindlichen Sprachförderung beschlossen hat, an dem der bildungspolitische Sprecher der CDU maßgeblich beteiligt war. Nun sollen Kinder ein Jahr vor Schulbeginn einen Sprachtest absolvieren. Wenn dabei ein Sprachförderbedarf festgestellt wird, wird es eine Sprachförderung in der Kita geben. Bei einem anhaltenden Defizit wird es eine Extraförderung in der Grundschule geben, in sogenannten Juniorklassen.

"Mit solchen Maßnahmen im Bildungsbereich können wir soziale Ungerechtigkeiten bekämpfen", so Sturm. Allerdings seien laut dem Landtagsabgeordneten Studien zur Ungerechtigkeit im Bildungssystem irreführend. So gibt es Erhebungen, die beispielsweise nur die Übergangsquoten ins Gymnasium messen. Gerade in Baden-Württemberg werde ein Drittel der Hochschulzugangsberechtigungen nicht im allgemeinbildenden Gymnasium erlangt. Zudem, so betonte Sturm, sei nicht nur das Abitur Ausweis für Bildungserfolg, sondern ein guter Berufsabschluss und einen Beruf, der Freude bereitet und mit dem man genügend Geld verdienen kann.

Sturm berichtete aus dem Ausschuss für »Soziales, Gesundheit und Integration«, dass mehr als die Hälfte der Themen mit sozialer Ungleichheit zu tun haben. Die Förderung von Sozialwohnungen, die Entwicklung der notfallmedizinischen Versorgung, Themen rund um die Versorgung von Pflegebedürftigen und Senioren, gehören zu den wichtigsten Themen. Sturm selbst bietet eine Schwerbehindertenberatung an, damit Menschen im Alter auch die Leistungen bekommen, die ihnen zustehen. »Der Sozialstaat kann nur funktionieren, wenn nur diejenigen Leistungen beziehen, die sie wirklich benötigen und einen Anspruch darauf haben, leider gibt es viele ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger, die nicht wissen, was ihnen im Fall einer Schwerbehinderung zusteht oder es ist ihnen unangenehm nach Unterstützung zu fragen«, so Sturm.

Politik habe, nach dem Landtagsabgeordneten, die Aufgabe die Rahmenbedingungen zu setzen, um soziale Ungerechtigkeiten auszugleichen. Dabei handle es sich aber um komplexe Themen, da beispielsweise die Problematik des bezahlbaren Wohnraums keine isolierte Betrachtung zulasse und mehrere politische Zuständigkeitsbereiche betreffe.

Nach der Europawahl und den Kommunalwahlen hatten die Schülerinnen und Schüler aber noch andere Fragen gesammelt, die die allgemeine politische Lage oder die politische Arbeit im Landtag betreffen. Konkrete Fragen gab es zur Chancengleichheit zwischen Männer und Frauen in der Politik, der prozentualen Verteilung von Männern und Frauen im Landtag (Sturm: 30%) sowie dem Umgang von Politikern mit Hassnachrichten.

Andreas Sturm ermutigte die Jugendlichen, sich bei seriösen Anbietern zu informieren, was aktuell politisch geschehe, da dies auch ihr Leben betreffe. Es gebe genügend Möglichkeiten, mit politischen Entscheidungsträgern Kontakt aufzunehmen, sei es bei einer Veranstaltung oder über Social Media.